Kapitel 3 -Alltag-
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 27. Juli 2023
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Edith nervt! Sie ist meine Schwester und jeder nennt sie Didi, selbst meine Mutter. Eigentlich will ich jetzt allein sein. Mir schwirrt der Kopf und ich habe so viel, was ich erstmal verarbeiten muss. Das mit Adrian war nicht geplant. Vorgestern hatte ich ihn noch nicht einmal wahrgenommen und seit gestern kann ich nicht aufhören an ihn zu denken. Innerhalb eines Tages hat sich mein Leben komplett verändert. Dinge, die mir wichtig sind, treten in den Hintergrund und werden von nur einem Ereignis abgelöst. In einer Stunde sehen wir uns in der Schule wieder. Wird es wie gestern, oder hat sich alles geändert. Wie soll ich mich verhalten, was erzähle ich Tina?
„Verdammt Jules, steh endlich auf! Ich habe keine Lust alles allein zu erledigen!“
Edith brüllt aus der Küche, durch meine geschlossene Zimmertür und sie nervt!
Um ihrem Genörgel zu entkommen, ziehe ich die Bettdecke über den Kopf. Selbst unter der Bettdecke kann ich hören, wie die Tür zum Badzimmer aufgestoßen wird.
„Juliana! Ich schwöre, wenn Du zu spät in die Schule kommst, bleibst Du den Rest der Woche im Haus und bringst den Haushalt auf Vordermann!“
Verdammt, wenn meine Mutter mich bei meinem vollständigen Namen ruft, meint sie es ernst.
Entnervt schiebe ich die Bettdecke zur Seite. Es wird sowieso Zeit das ich mich fertig mache. Auf den Weg ins Bad schnappe ich mir ein paar Utensilien und stampfe geräuschvoll zur Tür. Mir schießt wieder die Frage durch den Kopf, wieso Adrian es bei unserer Begegnung so eilig gehabt hatte. Zwei Mal habe ich ihn danach gefragt, zwei Mal bekam ich keine Antwort. Ich nehme mir vor ihn heute erneut danach zu fragen.
Mit beiden Fäusten an der Hüfte, steht Edith vor meiner Tür, als ich diese öffne.
„Du kannst den Tisch abräumen und das Geschirr in den Spühler stellen!“
„Kann ich vorher auch noch essen?“
„Klar, wo du doch massenhaft Zeit hast! Wirf mal einen Blick auf die Uhr.“
Sie deutet mit dem Kopf auf die Uhr. Mist! Es ist halb acht und ich werde zu spät kommen!
„Oh Didi bitte, kannst du das machen, sonst schaffe ich das nicht. Heute darf ich nicht zu spät kommen, bitte!“
„Dein Problem Jules, Mama wird dir die Hölle heiß machen, ich hatte dich gewarnt.“
„Didi, bitte! Das ist mir egal. Ich darf heute nicht zu spät kommen.“
„Was ist heute so wichtig, hm? Eine Klausur?“
„Didi, bitte!“
Sekundenlang mustert sie mich und ahnt, was ihre Schwester bewegt.
„Ok Jules, ich will wissen was läuft. Sieh zu das du in 10 Minuten fertig bist.“
Ich kann das Klappern des Geschirrs hören, während ich mich fertig mache. Fünfzehn Minuten später sind wir beide vor unserem Wohnblock, auf dem Weg zur Schule.
„Nun sag schon, wer?“
„Adrian, aus der C.“
„Aus der C sagst du? Wer soll…warte! Der Nerd-Adrian? Physik, Mathe Adrian?“
„Keine Ahnung, Adrian halt. Über Unterricht in der Schule haben wir uns nicht gerade unterhalten.“
„Schwester, ich hoffe, du weißt auf was du dich da einlässt.
„Jetzt fang du auch noch an! Gibt es irgendetwas Konkretes, was du gegen ihn sagen kannst? Tina machte auch solche Andeutungen. Mir ist nichts Komisches aufgefallen und wir haben fast den ganzen Tag nach der Schule zusammen verbracht.“
„Wo fang ich an? Der Typ hat keine Freunde, ich glaube der hat nicht mal Kontakte. Keiner weiß irgendetwas über den. Er meidet seine Mitschüler und die meiden ihn. Er quatscht, als käme er aus dem letzten Jahrhundert.
Der ist so gut in der Schule, dass es einen schon ankotzt!“
„Und das stört dich?“
„Mich? Nein Jules, jeden!“
„Nicht jeden Didi, nicht mich.“
Wir schauen zusammen auf den Schulhof, wo sich eine bizarre Szene vor unseren Augen abspielt. Mehrere Schüler stehen sich gegenüber und eine hitzige Diskussion heizt die Stimmung an. Scheinbar geht es um eine Aktion, die die Schüler planen und man ist sich über die Details noch nicht einig. Deutlich können wir die Worte „Klima“ und „Retten“ sowie „jetzt handeln!“.
„Jules, Himmel bist du spät! Hallo Didi.“
Tina stößt zu uns und umarmt erst Didi dann mich.
„Ich dachte du hast schon was anderes vor und kommst deshalb heute gar nicht mehr.“
Dabei zwinkert sie mir verschwörerisch zu.
„Dasselbe könnte ich auch über dich sagen, oder nicht?“
„Wusstest du von Adrian?“ fragt Didi.
Tina zieht die Augenbrauen hoch.
„Adrian? Im Ernst, Jules.“
Es wird lauter und in die Schülergruppe neben uns kommt Bewegung. Es werden Transparente und Plakate hervorgeholt, ausgerollt und aufgestellt, auf denen folgende Texte zu lesen sind: Friday for Future, Rettet unsere Welt, Handelt, JETZT!
„Endlich passiert hier mal was. Wurde auch Zeit!“
„Hallo Juliana. Stellst du mich deinen Begleitern vor?“
Ausgerechnet jetzt muss Adrian auftauchen, ist ja klar.
„Hallo Adrian, das ist Tina und meine Schwester Didi.“
Adrian zieht die Augenbrauen hoch.
„Hallo Tina. Didi?“
Er blickt von Tina zu Didi und wartet, ohne den Blick abzuwenden. Eine ganze Weile vergeht, bis mir dämmert, dass er auf den richtigen Namen meiner Schwester wartet.
„Edith, meine Schwester heißt Edith. Aber alle rufen sie nur Didi.“
„Nun Edith, schön dich kennen zu lernen.“
Edith verdreht die Augen.
„Ich hatte es dir gesagt, Jules. Sag nicht ich hätte es dir nicht gesagt!“
Didi ist nicht wegen ihres Taktgefühls bekannt.
„Meine Schwester meinte ich solle mich vor dir in Acht nehmen. Muss ich das, Adrian?“
„Von mir geht keine Gefahr aus.“
Sein Blick geht in Richtung der Schülergruppe.
„Wir sollten reingehen, der Unterricht beginnt gleich. Sehen wir uns in der Pause, Juliana?“
Bevor ich antworten kann, landet ein Hauch von Kuss auf meiner Wange.
„Tina, Edith…“
Adrian dreht sich um und geht, ohne eine Antwort abzuwarten oder einen Blick zurück, in das Schulgebäude. Als wir ihm folgen, spricht keiner von uns ein Wort.
- Schlagwörter Frau, Liebe, Magier, Mann, Multiversum, Quanten, Quanteneffekt, Realität, scifi, Verlangen, Wirklichkeit
„Angst“
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 27. Juli 2023
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Zwietracht! Unrecht! Armut! Krankheit! Hunger! Krieg!
All diesen schlimmen Dingen liegt nur eine Ursache zugrunde.
Die mächtigste Waffe des Feindes gegen die Menschlichkeit, die Rechtschaffenheit, die Toleranz, die Gutmütigkeit, die Aufrichtigkeit und der Liebe:
Es ist die Angst.
Sie lähmt den Verstand, fördert Spaltung, erzeugt Neid, gebiert Hass und Gewalt.
Sie macht uns sogar zu Handlangern.
Wir sehen uns einem Gegner gegenüber, den die Zielstrebigkeit, Rücksichtslosigkeit und Geringschätzung scheinbar unübertroffen und unbesiegbar macht.
Wie bekämpfe ich die Furcht?
Gar nicht.
Die Angst ist niederträchtiger, hinterlistiger, gewaltvoller und grausamer als jede
andere Waffe.
Der einzige Weg ihrer Herr zu werden ist, ihr die Energie, die Nahrung zu nehmen.
Erinnere dich an die Tugenden, die dir deine Eltern mitgegeben haben:
Sei liebevoll.
Sei höflich, hilfsbereit, gerecht und achte jedes Lebewesen.
Sage „Nein“!
Keine Magie auf dieser Welt ist so mächtig wie dieses Wort.
Nein.
Die Welt taumelt auf den Abgrund zu.
Erneut.
Aber,
es gibt den Einen, der das alles aufhalten kann.
DU!
Materie
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 25. Juli 2023
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Musik: ©Joe Palm “A sunny day awakes”
Die Welt ist nicht so, wie wir sie wahrnehmen.
Je näher Juliana Adrian kommt, um so mehr verändert sich ihr Verständnis von der Welt.
6. Kapitel I -Eine andere Welt-
6. Kapitel II -Eine andere Welt-
9. Kapitel I – Synchronizität-
9. Kapitel II – Synchronizität-
11. Kapitel I -Indeterminismus-
- Schlagwörter Frau, Liebe, Magier, Mann, Multiversum, Quanten, Quanteneffekt, Realität, scifi, Verlangen, Wirklichkeit
„Apocalypse“
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 15. Juli 2023
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Es ist Freitag, ich habe Urlaub und wir fahren nach Hannover, um ein wenig in der Landeshauptstadt zu shoppen. Die Fahrt dorthin dauert etwa eine Stunde und da ich vom Radio nicht viel halte, meine Playlist nicht unbedingt den Familiengeschmack trifft, bitte ich die Mittlere unserer Töchter doch ihre gemäßigte Playlist über die Bluetooth Verbindung unseres Wagens wiederzugeben.
Meine Frau versucht derweil über das Mediacenter die Balance von den Front Lautsprechern auf das Heck zu verlagern und tippt sich so durch das Menu.
„Warte das nächste Lied ist gut, hör mal!“
Das Lied wird via Bluetooth in das Mediacenter gestreamt und erscheint in dem Display unten rechts als Button, mit dem Bluetooth Zeichen und mit Liedtitel.
„Apocalypse“
Meine Frau zuckt zurück und ruft: „Was zum …“
Einen Augenblick brauchen meine kleinen, grauen Gehirnzellen, um die Situation zu erfassen. Dann brülle ich, so aufgeregt wie ich kann:
„Nicht drücken, um Gottes Willen! Nicht Drücken!“
Länger als 10 Sekunden schaffe ich es nicht den entsetzten Gesichtsausdruck aufrecht zu halten und lache schallend los.
- Schlagwörter Apokalypse, Auto, Familie, shoppen
Kapitel 2 -Schmetterlinge-
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 2. Juni 2023
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Da ist es wieder! Die ganzen Schulstunden habe ich nicht mehr an den heutigen Morgen und an ihn gedacht. Doch jetzt ist es wieder da. Was ist los mit mir? Tina ist mit Jochen nach der zweiten Stunde in die Stadt abgehauen. Die Beiden haben das jetzt das zweite Mal in diesem Monat abgezogen. Ich habe da so eine Ahnung, dass Tina sich in der nächsten Zeit rarmachen wird.
Irgendwie beneide ich sie für ihren zwanglosen Umgang mit Jochen, was mich wieder zu Adrian bringt. Was ist an ihm, das mich so beschäftigt? Seine Stimme, na klar! Aber er war mir so nah. Wonach hat er nur gerochen? So nah wie er war, muss ich doch seinen Geruch bemerkt haben? Nähe ja und berührt hat er mich. Oder war das alles nur eine widerliche Anmache? Nein, das kann nicht sein, seine Verwirrung, seine Unsicherheit, war unmöglich gespielt! Mir wird warm, es ist ja auch warm.
Ich bleibe stehen und hebe meine rechte Hand an die Stirn, um meinen Blick gegen die Sonne abzuschirmen. Der Pulli, den ich mir über gelegt
habe, rutscht mir von der Schulter. Obwohl ich sofort nachfasse, kann ich ihn nicht greifen. Aber er fällt nicht zu Boden, in einem Paar Händen verbleibt er in Höhe meiner Hüfte. Mein Blick folgt den Händen, über seine Arme, zu dem Oberkörper, in sein Gesicht. Adrian. Seine Gesichtszüge sind konzentriert. Nicht freundlich, kein Lächeln, aber auch nicht abweisend. Nur konzentriert.
„Danke.“
Keine Antwort. Er blickt von dem Pulli in meine Augen. Der konzentrierte Gesichtsausdruck weicht einem Erkennen. Meine Härchen richten sich wieder auf.
„Du!“
Es wird mir noch wärmer.
„Ja ich. Trittst Du mich jetzt wieder oder…“
Er verdreht die Augen.
„Hey, ich hatte mich entschuldigt und nochmal: Es war keine Absicht. Weder das ich dir in die Hacke getreten habe noch…noch das andere.“
Als ich nach dem Pulli greife, presse ich die Lippen aufeinander.
Suche und finde seinen Augenkontakt, halte ihn.
Mit Absicht berühre ich seine Hände. Streife die Innenflächen, seine, mit dem Pulli in der Faust entlang. Lasse in dem Blickkontakt keine Sekunde nach. Interesse flackert in seinen Augen auf.
„Du bist Julianna, nicht wahr? Aus der A?“
Ich halte den Blick und ziehe den Pulli langsam zu mir. Die Zeit verstreicht, endlos, bis ich antworte.
„Ja.“
„Du bist mir bisher noch nicht aufgefallen.“
Ich schnaube! Dieser Vollpfosten!
„Danke schön! Du bist auch nicht gerade ein strahlender Adonis!“
„So meinte ich das nicht. Die meisten mit denen ich zu tun habe sind sehr oberflächlich, sogar verletzend. Ich habe dich weder heute Morgen noch jetzt an deinem Handy gesehen. Viele hätten während unserer Unterhaltung schon mindestens einmal ihre Nachrichten gecheckt. Du nicht.“
Mein Gefühl sagt mir, das ich gerade rot anlaufe. Verlegen blicke ich zu Boden.
„Vielleicht ist mein Handy ja einfach nur kaputt?“
Mit einem schnellen Blick in sein Gesicht erkenne ich, dass er jetzt endlich lächelt.
„Ja vielleicht. Oder dir ist unser Gespräch einfach nur wichtiger als irgendeine Nachricht über eine Mahlzeit oder Kosmetiktipps. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit die du mir schenkst.“
Jetzt muss ich schmunzeln.
„Hast du mich denn jetzt bemerkt?“
„Dir gehört meine ganze Aufmerksamkeit! Um mein schlechtes Benehmen von heute Morgen zu entschuldigen, darf ich dich zu einem Eistee oder so was einladen?“
Ich lache auf, freue mich über die Einladung.
„Entschuldigung angenommen, du darfst mir ein Eis ausgeben.“
Etwas übertrieben deutet er eine Verbeugung an. Er setzt sich in Bewegung und ich gehe neben ihm an der rechten Seite. Er schmunzelt und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Was? Habe ich was falsch gemacht?“
„Nein. Nein, ganz im Gegenteil, alles genau richtig.“
„Wie meinst Du das?“
„Historisch geht die Dame immer an der rechten Seite, damit das Schwert auf der linken Seite frei ist.“
„Ganz ehrlich, du weißt schon, dass das schräg rüberkommt? Warum hattest Du es heute morgen so eilig…“
An seinen dunklen, braunen Augen hängend, bemerke ich den tiefstehenden Pflasterstein am Ende des Schulhofs nicht.
Mein Fuß knickt um und ein kurzer, stechender Schmerz durchfährt mich. Mit einem spitzen Schrei strauchle ich und bereite mich auf den kommenden Sturz vor. Meine Hände schnellen nach vorn. Mit einer schnellen Drehung fängt Adrian mich auf und ich liege in seinen Armen. Ewig! Ganz langsam richtet er mich auf und stützt mich am linken Arm und seine Rechte umfasst meine Tailie.
„Übrigens bleibt so auch der rechte Arm bei der Dame, um sie zum Beispiel aufzufangen, sollte sie stürzen.“
Ich merke wie mir noch wärmer wird. Die Stellen an denen er mich berührt, glühen förmlich.
Mein Blick trifft den seinen. Jetzt kommt noch ein flaues Gefühl im Bauch dazu. Er schaut mit einer völlig ernsten Mine zu mir herab, so ernst, dass ich auflachen muss. Auch er beginnt zu lächeln. Mit allen Sinnen ist mir bewusst was jetzt gerade passiert. Vage hoffe ich, dass es ihm genauso geht.
Verdammt, Tina wird mich durchschütteln!
Seine rechte Hand wandert von meiner Taille in meine linke Hand.
„Wollen wir weitergehen?“
Ich bleibe ihm die Antwort schuldig und blicke ihn nur weiter an. Wieviel Empfindung kann in nur einem Händedruck liegen? Ist es möglich, sich Hals über Kopf zu verlieben? Seine Hand hält meine, warm und fest. Es fühlt sich sicher und geborgen an.
Irgendwann, sehr viel später, während ich versuche das Chaos in mir zu ordnen, bleiben wir stehen. Vor dem Kiosk, an der Ecke Renata – Paulinenstraße lässt er meine Hand los.
„Welches Eis möchtest du denn?“
„Ich…äh, irgendwas mit Erdbeere…bitte.“
Er wendet sich ab und geht die zwei Schritte zu dem geöffneten Fenster des Kiosks, redet mit der Frau dahinter. Langsam kehren meine Gedanken zu mir zurück. Was ist es, dass ihn in meinen Augen interessant erscheinen lässt? Heute morgen habe ich Tina noch heftig widersprochen als sie es mir mehr unterstellte.
„Erdbeere, wie bestellt. Wollen wir uns irgendwo setzen oder gehen wir noch ein Stück?“
„Ich würde gerne noch gehen.“
Wir schlendern einige Minuten durch die Straße dahin. Mir fällt wieder ein, was ich ihn fragen wollte, kurz bevor ich fast stürzte und er mich auffing. Gerade als ich fragen will:
„Gut?“
Ich bleibe stehen und schaue ihn verwirrt an.
„Schmecktˋs?“
„Oh!“
Ich blicke auf mein Eis und merke das ich es fast gegessen habe, ohne auch nur entfernt den Geschmack wahrgenommen zu haben. Wieder spüre ich, wie mir die Wärme ins Gesicht steigt.
„Sicher, ganz lecker,“ versichere ich schnell, um meine Unsicherheit zu überspielen.
„Wirklich?“
Meine Unsicherheit verstärkt sich. Kann es sein, das er mich so einfach durchschaut? Ist das Chaos das er in mir auslöst so offensichtlich?
„Doch, ganz sicher. Wieso?“
„Ich meine nur. Vielleicht sollte ich mich selbst davon überzeugen?“
Erneut blickt er mich mit vollkommen ernster Mine an. Dann wird mir klar, das er mich neckt! Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und löse den Blickkontakt, schaue auf mein Eis, lege den Kopf leicht schräg.
„Wo du es erwähnst, ein wenig komisch schmeckt es schon.“
Als ich von meinem Eis wieder aufblicke und seinen Blick suche, strecke ich ihm meine Hand mit dem Eis entgegen.
„Was meinst du?“
Einige Sekunden taxiert er mich, dann betont langsam, schleckt er an dem Eis.
„Nein, alles in Ordnung. Erdbeere durch und durch.“
„Na, dann ist ja alles gut.“
„Allerdings…“
„Ja?“
„Allerdings, etwas ist doch …anders.“
„Was soll denn anders sein?“
„Lass mich das nochmal nachprüfen.“
Verwirrt schaue ich auf mein Eis und strecke es ihm in meiner Faust entgegen. Spielt er ein weiteres Mal mit mir? Er schaut mich prüfend an. Dann fährt seine linke Hand neben meine Faust und schiebt diese zur Seite. Sacht tritt er näher zu mir. Ich fühle seine Rechte sanft meinen Rücken hinauftasten zu meinem Nacken. Leicht, fast scheu berühren sich unsere Lippen. Kosten, schmecken den anderen, kühl und süß von dem Eis. Jetzt endlich weiß ich wonach er duftet: Moos und dunkle Schokolade.
Meine Arme sinken hinab, ich lasse das Eis fallen. Überwältigt von der Situation, schießt mein Puls in die Höhe. Unfähig zu einer Bewegung, absolviert mein Körper gerade gefühlt einen 100 Meter Sprint.
- Schlagwörter Frau, Liebe, Magier, Mann, Multiversum, Quanten, Quanteneffekt, Realität, scifi, Verlangen, Wirklichkeit
Kapitel 1 -Kontakt-
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 2. Juni 2023
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Die Sonne brennt vom Himmel und ich merke das ich viel zu warm angezogen bin. Bloß nicht schwitzen, denke ich mir und überlege den Pulli auszuziehen. Ich habe natürlich noch eine Bluse untergezogen. Allerdings ist die weiß und der BH ist es eben nicht. Er ist nicht schwarz, aber das Grau sollte durch die Bluse deutlich zu erkennen sein. Ich denke ich frage nachher Tina. „Bloß nicht schwitzen!“ murmle ich und bremse meine Schrittgeschwindigkeit um die Hälfte runter. Jemand kracht in mich rein und tritt schmerzhaft in meine linke Ferse.
„Au!“
„Tschuldige!“
„Eye das tat echt weh.“
„Das wollte ich nicht. Du bist einfach stehengeblieben.“
„Bin ich nicht! Und außerdem warum schleichst Du hinter mir her?“
„Hey das tue ich nicht! Ich wollte an dir vorbei, aber wie du vielleicht selbst siehst, sind wir hier nicht allein.“
Er zeichnet mit seinem rechten Arm einen Halbkreis um sich herum und trifft mich leicht an der Schulter, streift mit seinen Fingerspitzen über meinen Busen.
Ich erstarre und schaue ihn mir genauer an. Im ersten Augenblick wirkt er eher unscheinbar und unsicher. Seine dunklen Haare sind eine Spur zu lang und scheinbar hastig in einen rechten Scheitel gezwungen. Eine gute Handbreit größer als ich, ein wenig schlaksig vielleicht. Ich bin mir nicht sicher. Er scheint sich kaschieren zu wollen. Himmel, jetzt wird er auch noch rot und schaut zum Boden. Gott wie süß, schüchtern ist er auch noch.
„Ich nehme mal an, das war jetzt auch keine Absicht, oder?“
„Ich, ähm…ähm, der Unterricht geht gleich los. Ich muss rein. Tschuldige.“
Er schlängelt sich an mir vorbei und weicht dabei einem anderen Mädchen aus, rempelt aber einen Jungen an.
„Ehy geht’s noch?“
„Sorry Mann, war keine Absicht.“
Seine Stimme klingt noch nach, als ich ihm irritiert nachschaue. Ein Timbre, das mir eine Gänsehaut verschafft. Die Stimmlage und Lautstärke sind nicht so auffällig, wie der Unterton der eindringlich mitschwingt, fast zwingend.
„Jules! Huhu träumst du?“
Tina habe ich nicht gesehen, als sie zu mir aufschließt umarmen wir uns kurz und gehen dann weiter zum Eingang der Schule.
„Was wollte denn der Loser?
„Ich weiß es nicht, wüsste es aber gerne.“
Tinas Augenbrauen hüpfen hoch.
„Wie jetzt, seit wann interessieren dich Streuner?“
„Kann ich dir nicht sagen, ich weiß es selbst nicht.
„Oh Mann, lass uns reingehen, bevor du dich noch verguckst.
„Sag schon kennst du ihn?“
„Ja, ich weiß, wer er ist. Das ist ein Einzelgänger. Lass bloß die Finger von dem. Einzelgänger sind komisch. Es gibt Gründe, warum niemand mit denen befreundet ist.“
Sie ist stehengeblieben und sucht meinen Blick.
„Versprich mir nichts Blödes anzustellen!“
„Ja doch! Nur weil ich wissen will, wer er ist, will ich noch lange nichts von ihm. Du machst mehr davon als ist. Sag schon, wer war das?“
„Das ist Adrian aus der C. Ich hoffe du weißt, was du tust.“
„Hör schon auf. Ich will doch nur wissen, wer es war.
Hilf mir lieber bei meinem Problem! Hätte nicht gedacht, dass es heute so warm wird. Es ist erst morgens und ich transpiriere schon.“
„Zieh doch deinen Pulli aus, du hast doch eine Bluse unter!“
„Ja, doch den BH sieht man unter der Bluse.“
„Na, das will ich doch hoffen! Nur ein weiterer Hingucker!“
Wir lachen und gehen in die Klasse, zu der ersten Unterrichtsstunde. Als das Material auf dem Schultisch liegt, dreht Tina sich um und fängt an mit Jochen zu flirten. Meine Gedanken zieht es zu Adrian zurück. Immer wieder läuft die Szene vor meinem inneren Auge ab und endet mit seiner Berührung. Na klar, es war nur ein zufälliges, flüchtiges Streifen. Dennoch, meine Härchen richten sich bei dem Gedanken auf und mir wird wieder warm. Gerade als ich zur Toilette will, um meinen Pulli loszuwerden, kommt Länger in den Klassenraum, unser Englischlehrer.
- Schlagwörter Frau, Liebe, Magier, Mann, Multiversum, Quanten, Quanteneffekt, Realität, scifi, Verlangen, Wirklichkeit
Julianna Beck
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 2. Juni 2023
- Keine Kommentare zu Julianna Beck

Name:
Juliana Beck
Wohnort:
Essen, Alexanderstraße
Alter:
18 Jahre, 06. Juni
Geburtsort:
Essen Hesslerstraße
Beruf:
Helmholtz Gymnasium
Körper:
Vollschlanker Körper, ca. 1,57 m, kurze, brünette Haare, braune Augen, ebenmäßige Nase, volle Lippen, Oberkörper ausgeprägt, normale Arme, kurze Finger, normale Beine.
Angewohnheiten:
Sehr selbstbewusst, leicht gefallsüchtig, tief in ihrem Inneren lauert die Angst nicht gut genug zu sein.
Kleidung:
Modische Kleidung, betont weiblich, geht nicht ungestylt aus dem Haus.
Begabungen:
Stark Prä-kognitiv, stylisch, eloquent.
Wesenszug:
Schlagfertig, selbstbewusst, neigt zu Hochmut
Vergangenheit:
Zwei Geschwister, Ein Bruder (Tobias), eine jüngere Schwester (Edith), zwei Beziehungen, gut in der Schule, wechselhafte Kindheit.
- Schlagwörter Charakter
Adrian Nowak
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 2. Juni 2023
- Keine Kommentare zu Adrian Nowak

alleinerziehende MutterName:
Adrian Nowak
Wohnort:
Essen, Gemarkenstraße
Alter:
19 Jahre, 19. Februar
Geburtsort:
Essen, Gemarkenstraße
Beruf:
Helmholtz Gymnasium
Körper:
Drahtig, nicht übertrieben muskulös, aber manchmal kann man das Muskelspiel unter seinem Hemd sehen. Gesicht ist ebenmäßig, Augenfarbe braun.
Angewohnheiten:
joggt, zurückgezogen, liest viel.
Kleidung:
normale Jeans, locker, legere Shirts, zum Teil Hemden.
Begabungen:
Erkennt Muster, fühlt die Wahrheit, formt Realität.
Wesenszug:
trifft Entscheidungen voll-bewusst, furchtlos, zurückhaltend
Vergangenheit:
Einzelkind, alleinerziehende Mutter
- Schlagwörter Charakter
Materie
- Beitragsautor Von Dan_Prescot
- Veröffentlichungsdatum 2. Juni 2023
- Keine Kommentare zu Materie

„Schule ist ätzend, ihr dürft mich gerne zitieren!“
Ich bin Julianna Beck und gehen auf das Gymnasium. Tagein, tagaus der selbe Trott.
Tina ist meine beste Freundin und wir machen ziemlich viel gemeinsam.
Meinen Bruder Lukas vermisse ich, seit er nach Hannover gegangen ist, um zu studieren.
Doch da ist dieser Typ, unauffällig und unheimlich. Er zieht mich immer weiter in seinen Bann. Wenn er auftaucht, bin ich nicht mehr dieselbe.