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Gedichte Herz

Lausche!

Still, horche!
Nicht dem Geplapper des Digitalen,
oder dem Gemurmel der Meute.
Lass los, horche!
Nicht dem Aufmerksamkeit Heischenden,
oder dem Nichtssagendem.
Horche!
Nicht dem Ratio oder der Logik.
Höre.
Der einzigen Stimme die so lange ungehört,
dem Herzen.

 

 

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Gedichte Leben

Halt

Halt
© Dan Prescot

In der Zeit der Entwurzelten, wo stehst Du?
Welches ist Dein Halt, an dem Du ruhst?
Der Sinn nach dem Du strebst in Deinem Leben,
ist er es wert, gelebt zu werden?
Die Zeit entreißt Deinem Leben immerfort kleine Stücke.
Höre nie auf zu fragen, die Fragen Deines Lebens.
Höre niemals auf zu leben, nach den Antworten.

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Gedanken Gedanken

Tragisch

Meine Familie sitzt am Ufer des Steinhuder Meeres. Wir schauen auf das Wasser und bewundern an diesem schönen Tag die Aussicht. Meine jüngste Tochter zeigt auf das Ufer, an dem sich die Pollen auf dem Wasser gelegt haben. „Schaut doch, das ist Feenstaub!“
Darauf die Mittlere trocken:“ Ja, von Tinkerbell. Die ist da ertrunken.“
Ich glaube es ist Zeit weiterzugehen.

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Gedanken Gedichte

Aufbruch

© Dan Prescot

Der Sekundenzeiger der Uhr nähert sich unaufhaltsam der höchsten Stelle. Alles fiebert diesem erlösenden Moment entgegen. Alles Schlechte, aller Ärger, enttäuschte Erwartungen bleiben mit dem Überstandenen zurück. Die Bruchstücke der Hoffnung aus dem gerade überstandenen Jahr fallen mit dem neuen Jahr der Vergessenheit anheim. Aufbruch bestimmt die Handlung. Neu geschöpfte Sicherheit und Hoffnung es diesmal besser zu machen. Doch mitten in diesem Freudentaumel sehe ich in deinen Augen den Zweifel aus dem alten Jahr.

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Gedichte Herz

Was schlimm ist…

© Dan Prescot

Nie gefühlt zu haben wie etwas schmerzt.

Nie gesehen zu haben wie Mitleid beherzt.

Nie wahrgenommen den Geruch der Angst.

Nie gehört wie man umeinander bangt.

Niemals geschmeckt des Anderen Trost

Einfach da zu sein bloß.

 

Doch das Schlimmste was ich mir kann denken,

ist gelebt zu haben ohne zu lieben

und ungeliebt zu enden.

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Gedichte Herz

Liebeserklärung

© Dan Prescot

Fünkchen

Wenn das erste Licht die Stimmen der Nacht verstummen lässt,

Die Nebel in den Niederungen wie in einem Traum bedeckt,

Um sich auf die Haut zu legen, kühl und leicht wie Schnee

Und der junge Tag die Träume der Nacht verheißt,

Dann ist die Ungeduld auf das Neue unerträglich.

 

Wenn ich an einem lichten Tag über die Felder streife,

Den Geruch der Gräser und Blüten mit der Luft aufnehme,

Und der warme Wind über mein Gesicht fährt,

Die Vögel dabei mühelos in den Himmel trägt,

Dann ist die Freude des Lebens schier unermesslich.

 

Wenn ich in einer klaren Nacht zum Firmament aufblicke,

Dem Mond in Gedanken auf seiner uralten Bahn folge,

Den Welten unserer Sonne, dem Lebensspender nachspüre,

Und der Geist beflügelt durch das prachtvolle Sternenmeer reist,

Dann ist die Erhabenheit der Schöpfung allgegenwärtig.

 

Doch das alles ist trost- und seelenloses Ödland,

Ohne den einen funkelnden Stern in meinem Leben,

So das Dein Herzschlag schon vor Deiner Geburt

Den Rhythmus meiner Welt prägte.

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Gedanken Gedichte

Worte

Wie leicht ist gesagt, was unaussprechlich war?

Nur ein Wort braucht es zum Misstrauen, entzweien, verbittern.

Wie schwer ist gesagt, was unaussprechlich ist?

Ganze Geschichten braucht es zum Freuen, trösten, lieben.

Oder einfach nur berühren, wo Worte unzureichend sind.

 

Wie schnell ist berührt, wo Abstand geboten?

Nur ein Schlag braucht es zum Verbittern, verletzen, verfeinden.

Wie zögernd ist berührt, wo Unnahbarkeit trennt?

Die Unendlichkeit braucht es, um zu vertrauen, verzeihen, sich geben.

Oder einfach nur bedingungslos lieben, wo berühren unmöglich ist.

 

Wie leichtfertig ist vertan, was eigen war?

Nur eine Unachtsamkeit braucht es, um alles zu verlieren.

Wie unmöglich ist gewonnen, was das Menschenherz begehrt?

Die Göttlichkeit braucht es, um zu bestehen.