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Science Fiction

Kapitel 3 -Alpträume-

© Lilianne Luna

Um dem schrillen Kreischen der Turbinen der Kampfjets zu entgehen, presst sie die Hände auf die Ohren und duckt sich. 40, höchstens 50 Meter rasen sie über die Beiden hinweg. Doch die Beiden sind nicht das Ziel. Sie jagen auf eine bewaldete, sanfte Bergkuppe in einigen Kilometern Entfernung zu. Aus der entgegengesetzten Richtung tauchen ebenfalls zwei Maschinen auf. Von allen Jets schießen helle Punkte aufeinander zu. Einer der Jagdflieger, der ihnen entgegen kommt vergeht in einem Feuerball, der Zweite wird getroffen und Wrackteile entfernen sich vom Rumpf, der zu Boden rast. Eins der Kriegsflugzeuge, die aus der Richtung der Beobachter zum Hügel fliegt, vergeht ebenfalls in einem Flammenmeer. Das Zweite überfliegt die Bergkuppe und verschwindet dahinter. Dann flammt die Hälfte des Bergrücken auf und Feuer fließt wie Wasser die Hänge hinab. Über die unberührte Seite der Bergkuppe, rollen mehrere Panzer in ihr Sichtfeld. Hinter den Beiden rasen, ebenfalls im Tiefflug, vier Kampfhubschrauber auf die Frontlinie zu. Als sie anfangen aufeinander zu feuern, wende die Frau sich ab und verbirgt ihr Gesicht an Adrians Brust. Inmitten des Gefechtslärm, dem tobenden Wahnsinn, sucht Jules bei ihm das Einzige was ihr noch Halt gibt. Als sie seine Arme umfangen, flüstert er in ihr Ohr:

Jules, es ist soweit, du musst loslassen. Bevor wir uns wiedersehen, musst du loslassen!“
Im Traum wechselt die Szene.

*

Du kannst hier nichts mehr tun. Komm!“

Warte.“

Wir haben keine Zeit, sie kommen wieder.“

Lysanne greift zu dem am Boden Liegenden und streift sanft über die Wunden in seiner Brust.

Finde Frieden, Leutnant.“

Komm jetzt Mädchen oder wir sind die Nächsten!“

Als das Mädchen zu dem Soldaten nach oben schaut, sieht sie ihn mit einem durchdringenden Blick an. In einer langsamen, fließenden Bewegung kommt sie aus der Hocke, ohne den Blick von ihm zu lösen. Weder die Bewegung noch dieser Blick passen zu dem Teenager, der gerade ein Scharmützel überlebte. Keine Zeit um darüber zu sinnieren! Der Soldat wendet sich von ihr ab und geht in Richtung seines entfernten Unterschlupfs. Ohne das er sich umdreht weiß er, das sie folgt. Sie vermeidet unnötige Geräusche. Ein weiteres Indiz das etwas an diesem Mädchen sonderbar ist. Als der Soldat kurz zur Sonne blickt, wacht Juliana auf.

*

Noch in den Eindrücken des Traumes gefangen, wischt sie die feuchten Spuren aus ihrem Gesicht. Es ist soweit. Der Soldat ist aufgetaucht, endlich!

Einen Augenblick bleibt Jules liegen um sich zu sammeln. Der Moment, den sie am meisten gefürchtet hat, ist fast da. Das Versteckspiel hat ein Ende.

Die leichte Decke an die Seite schlagend, schwingt sie die Beine aus dem Feldbett. Es ist frisch, aber nicht kalt. Die ersten Geräusche aus dem Lager dringen zu ihr ins Zelt. Morgen Abend müssen sie einen neuen Platz gefunden haben. Weit weg von dem Hügel, an dessen Ausläufern sie zur Zeit lagern. Nach dem Mittag wird das Erkundungsteam aufbrechen. Zu ihrer schlafenden Tochter blickend, beschließt sie, dass Lysanne mitgehen wird. Bis sie ihre Tochter wiedersehen kann, wird einige Zeit vergehen. Nach ihren Sachen greifend, überlegt sie, ob schon jemand im Lager Kaffee aufgebrüht hat. Mit ihren Füßen schlüpft sie in die schweren Stiefel und streife ihre Jacke über. Noch einmal schaut sie zu Lysanne und verlässt dann das Zelt. Tief saugt sie die frische Morgenluft in sich auf. Felix, einer der Veteranen, ist ebenfalls schon auf den Beinen. Er wird den Spähtrupp anführen, da er die meiste Erfahrung hat. Bis jetzt. Als er Juliana sieht, füllt er eine weitere Tasse aus der Kanne die über dem Lagerfeuer heiß gehalten wird. Mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht schlendert er auf sie zu.

Guten Morgen Jules, Kaffee?“

Sie muss lächeln, seine Fröhlichkeit ist ansteckend.

Guten Morgen Leutnant, gern.“

Gemeinsam genießen sie die frühmorgendliche Stimmung. In den Wipfeln der Bäume sind die ersten Stimmen des Tages zu hören. In einiger Entfernung kann man zwischen den Stämmen des Waldes die faserigen Nebelfetzen ziehen sehen. Der warmen Geruch des Kaffees schmeichelt ihr. Gemischt mit dem frischen, moosigen Waldgerüchen vergisst sie für einen Augenblick alles andere.

Als der Mann neben ihr einen ordentlichen Schluck aus seiner Tasse trinkt, verzieht er sein Gesicht und zerrt sie in die Gegenwart zurück.

So schlimm?“

Schlimmer! Wir brechen das Lager ab?“

Juliana nickt.

Es wird ungemütlich. Innerhalb der nächsten zwei Tagen sollten wir unser Lager um mindestens 50 km verlegt haben. Auch die anderen Camps sollten in Richtung Nordosten umziehen.“

In Ordnung, ich kümmere mich darum. Wann soll ich aufbrechen?“

Heute nach dem Mittag. Lysanne wird euch begleiten.“

Lysanne? Bist du sicher? Sie ist noch ein Kind.“

Ich weiß, trotzdem ist es wichtig, das ihr sie mitnehmt.“

Er schaut in ihre Augen, versucht darin zu lesen. Sein Schicksal, dass der Gruppe. Irgendwas. Was kann, was soll sie ihm sagen?

Ich weiß was ich tue, Leutnant.“

Das weiß ich.“

Er schaut weg, trinkt einen weiteren Schluck. Nach einigen Augenblicken wendet er sich ab und geht zu sein Zelt, um sich vorzubereiten. Auch Juliana nimmt einen Schluck von dem schwarzen Gebräu. Es ist scheußlich! Langsam kommt Leben in das Lager. Sie überlegt ob sie zurückgehen und Lysanne wecken soll, letzte Anweisungen geben. Auch Lysanne weiß von diesem Tag. Als Jules das erste Mal davon sah, erzählte sie es ihrer Tochter. Von da an träumte Juliana die Begegnung zwischen ihr und dem Soldaten häufig. Mit der Zeit erkannte sie immer mehr Details. Mit einem Ruck reißt sie sich aus den erdrückenden Gedanken und geht zum Zelt zurück.

Aufstehen, Schlafmütze. Es wird Zeit, sie haben sogar schon Kaffee gekocht.“

Statt einer Antwort bekomme sie ein brummeliges:

Lass mich…“

Na gut, ich sage dem Leutnant, dass er ohne dich losgehen soll.“

Was hast du gesagt?“

Jules setzt sich auf ihr Feldbett und betrachte ihre Tochter. Lysanne hat die Decke zum Teil zurückgeschlagen und ihren Oberkörper aufgerichtet, wobei sie sich auf ihre rechte Hand stützt und sich verschlafen ihre Augen mit der Linken reibt. Sie ist fast erwachsen. Heute Nachmittag wird Lysanne mit einem Trupp der hartgesottensten Veteranen ins Feld ziehen. Um von dem Soldaten „gerettet“ zu werden. Jules schluckt, um den Kloß in ihren Hals loszuwerden. „Verflucht Adrian,“ denkt sie, „warum ich, warum Lysanne?“

Heute Nachmittag ziehst du mit dem Spähtrupp los.“

Lysanne unterbricht ihr tun, fixiert ihre Mutter.

Heute Nachmittag sagst du? Geht es los?“

Jules nickt.

Ja, es ist soweit.“

Wie lange?

Etwa zwei Wochen schätze ich.“

Woher weiß ich, wann es soweit ist? Wie finde ich euch?

Plötzlich erscheint sie Jules wieder so verletzlich, kindlich. Was, wenn sie sich irrt, falsch liegt? Äußerlich ruhig erhebt sich Jules von der Bettkante und setzt zu ihrer Tochter.

Innerlich schreit sie.

Sei ganz ruhig, es wird alles gut werden. Ich verspreche es.“

Innerlich zerreißt es sie.

Hast du Vater gesehen?“

Ja.“

Grüß´ ihn von mir und sag´ ihm, dass ich ihn lieb´ habe.“

Innerlich bricht sie.

*

Seit mehreren Tagen beobachte ich die kleineren Camps. Anfangs dachte ich es sind Paramitärs oder Special Forces. Sie sind ziemlich gut durchorganisiert und sehr flexibel. Mehrere Male verlegten sie Camps, vor Aufklärungsflügen oder Patrouillen. Ihre Aufklärung muss außergewöhnlich gut sein. Aber dann habe ich die Zivilisten in den Lagern gesehen. Als sie dann einen Spähtrupp aussendeten, war mein Interesse geweckt. Seit etwa 40 Minuten versuche ich mich an die sechs Mann starke Gruppe anzupirschen. Der Anführer ist ein Profi, mit militärischen Background und Erfahrung. Worüber ich mir den Kopf zerbreche, ist die junge Frau die sie begleitet. Aus meinem Versteck beobachte ich, wie sie Deckung nehmen, als er das taktische Zeichen gibt, eine Faust über den Kopf. Automatisch suche ich die Gegend nach Anzeichen einer Gefahr ab. Unterdessen verteilen sich die Anderen und verschmelzen geräuschlos mit der Umgebung. Die junge Frau schaut zum Himmel, mein Blick folgt ihrer angegeben Richtung. Tatsächlich sehe ich einen kleinen Fleck am Himmel. Einer der Soldaten reagiert und legt sich auf den Rücken. Er legt das Gewehr ab greift in seine Beintasche, zieht eine Schleuder und ein kleines Knäuel hervor. Mit großer Kraft zieht er die Schleuder durch. Als das Gummiband das Knäuel zur Drohne hochschleudert, entfaltet sich ein feinmaschiges Netz, das sich um die Drohne legt und die Rotoren blockiert. Die Drohne fängt an zu kreiseln und stürzt zu Boden.

300 – 400 Meter vor ihnen bewegt sich etwas Schweres zielstrebig durch das Unterholz. Als die Drohne aufschlägt, erwacht das Ungetüm vor ihnen mit einem schrillen Pfeifen zum Leben. Aus dem Unterholz schält sich ein gepanzertes Kettenfahrzeug. Zu klein für eine Besatzung, zu intuitiv für eine Maschine. Ein gesteuerter Halbautomat.

Die junge Frau rollt sich zur Seite in eine Senke. Hochgeschwindigkeitsgeschosse pflügen das Erdreich um sie herum auf. Durch die Schreie der Anderen, das Heulen der Gatling und die pfeifenden Geschosse um der Frau, erstarrt sie. Das Ungetüm bewegt sich immer näher an sie heran. Von meinem Platz aus, kann ich erkennen das eine weitere Drohne aus dem nahegelegenen Wäldchen heranrast. Die Soldaten sprinten getrennt auf unterschiedlichen Wegen, aber der gleichen Richtung vor der Bedrohung davon. Die Frau ist immer noch an demselben Platz, leicht auszumachen für die Drohne und leichte Beute für die Killermaschine! Fluchend sprinte ich los, reiße meinen Poncho über den Kopf.

Nur noch wenige Meter trennten den Automaten von der Frau. Ich werfe mich neben sie, und ziehe den Poncho der Länge nach über uns beide. Zum Glück für uns Beide sind die Schnürungen unter den Armen offen. Als sie versucht den Poncho ein Sück anzuheben, drücke ich ihren Arm runter und zische sie an:

Still!“

Die Ketten bewegen sich an uns vorbei. Immer wieder kurze Feuerstöße in alle möglichen Richtungen feuernd.

Als der Automat sich eine deutliche Strecke von uns entfernt hat, ziehe ich die Hand von ihrem Arm und flüstere in ihr rechtes Ohr:

Bleib liegen, zweite Drohne!“

Konzentriert versuche ich die Situation einzuschätzen. Angespannt achte ich auf Anzeichen, ob der Automat seine Richtung ändert. Vorsichtig ziehe ich den Poncho ein Stück zur Seite, lausche, sondiere. Als die Geräusche sich weit genug von uns entfernt haben, befreie ich unsere Köpfe und schaue zu ihr. Symbolisch lege ich den Zeigefinger auf meinen Mund. Als ich sie dabei mustere bemerke ich, das neben mir eine Jugendliche und keine junge Frau ist.

Wir richten uns vorsichtig auf. Mit dem Arm weise ich die Marschrichtung. Sie schüttelt ihren Kopf und zeigt auf sich und zieht mit dem rechten Arm einen Halbkreis um sich. Ich schüttelt den Kopf, hebe meine freie, geöffnete Hand und schließt sie schnell. Zeige auf sie, dann mich und erneut in die Richtung. Sie zuckt mit den Schultern. Ich nicke. In geduckter Haltung bewege ich mich vorwärts, sie folgt mir.

Als wir eine Weile gegangen sind, weit genug nach ihrer Meinung, zischt sie mich an:

Was ist mit meinen Leuten?“

Zu gefährlich! Es war schon ein Risiko dich da rauszuholen. Außerdem sahen die nicht wie Anfänger aus. Die wissen was zu tun ist.“

Aber wir müssen ihnen helfen!“

Entweder haben sie sich selbst geholfen oder es ist ohnehin zu spät! Zurück können wir nicht. Sehen wir zu, dass wir möglichst viel Raum zwischen uns und dem Ort schaffen. Was immer das für eine Kiste war, mir ist dieses Prachtstück noch nie unter die Augen gekommen. Ich kann dieser Maschine auch keiner Nationalität zuordnen und das macht mich nervös.“

Während wir durch das Gelände laufen, ändere ich mehrmals die Richtung. Immer nur geringfügig, aber doch so, dass wir nach einer Weile einen ziemlichen Bogen geschlagen haben.

Wir halten kurz für eine Trinkpause, wobei ich ihr eine Feldflasche hinhalte. Ohne zu zögern greift sie danach und trinkt ausgiebig von dem lauwarmen Wasser. Sie gibt mir die Feldflasche zurück. Einen Moment zögere ich:

Warum warst du bei dem Spähtrupp?“

Welchen Spähtrupp?“

Komm Mädchen, stell dich nicht dumm. Ich beobachte eure kleinen Camps schon eine Zeitlang. Ihr habt denen ganz schön viel Ärger gemacht, auch wenn ihr unverschämtes Glück hattet. Also warum hast du das Lager verlassen und bist bei einer solchen Mission dabei. Die anderen haben militärischen Background, aber du…?“

Man hat mich mitgeschickt.“

Zu welchem Zweck?“

Das weiß ich nicht.“

Sie kann sehen, wie ich bewusst die Lippen zusammenpresse.

Nun gut, belassen wir es dabei, für´s erste. Bist du allein?“

Nein, ich war mit meiner Mutter unterwegs.“

Wo ist sie jetzt, im Lager?“

Das weiß ich nicht.“

Einen Augenblick schaue ich sie an, schließlich verstaue ich die Feldflasche und wir gehen weiter, ohne nochmals miteinander zu sprechen.

*

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Science Fiction

Kapitel 2 -Klappe zu, Affe tot…-

FOG
© Dan Prescot

20 Kilometer sollten reichen. Gleich würde die Sonne aufgehen. Um diese Tageszeit ist man am einfachsten zu entdecken. Durch den klaren Kontrast bei einem Infrarotscan in der noch nachtkühlen Umgebung und meinem vom Gewaltmarsch erhitzten Körper, bin ich ein einfach auszumachendes Ziel. Ich schaue mich nach einer geeigneten Deckung um. Möglichst etwas natürliches, ein Überhang oder Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes. Eine Weile gehen ich noch an dem Hang entlang, bis ich die geeignete Stelle entdecke. Ein Baum hat mit seinen Wurzeln den steinigen Boden überwachsen und so einen kleinen, natürlichen Überhang gebildet. Dadurch bin ich den Blicken von oben fast vollständig verborgen. Den Rest erledigt mein Poncho. Nachdem ich einiges Geröll und abgestorbene Astwerk entfernt habe, streife ich den Poncho über und rollen mich so gut es geht, in dem Überhang zusammen. Gerne würde ich noch etwas essen, doch ich bin zu müde.

*

Unteroffizier Leun beobachtete den Wohnblock durch sein Fernglas. Gefühlt glitt sein Blick zum wiederholten Male über die zum Teil noch intakten Fensterfronten. Auch wir konnten es förmlich fühlen, hier stimmte irgendetwas nicht. Die Umgebung war ruhig, zu ruhig. Es fehlten die Geräusche der Natur. Nirgends war ein Laut zu hören.

Er setzte das Fernglas ab und kniff die Lippen zusammen. Er musste handeln. In 2h musste unser Spähtrupp das Flussufer erreicht haben.

Hauser, Cemdir! Los, erkunden, vorsichtig. Bei dem geringsten Anzeichen einer Gefahr zieht ihr euch sofort zurück! Ist das klar?“

Wir nickten beide und drückten uns an der Häuserfassade entlang, in geduckter Haltung, vorsichtig Richtung Wohnblockecke. Als wir diese endlich erreichten, fehlte mir schon die Luft. Klar, es ist nicht einfach sich in der Haltung vorzuarbeiten, doch das machten wir täglich! Ein kurzer Blick zu Cemdir genügte, um zu wissen, dass es ihm genauso ging wie mir. Beide schwitzten wir aus allen Poren. Cemdir versuchte ein Hustenreiz zu unterdrücken. Als es wieder ging hasteten wir über die Straße und drückten uns wieder an die Häuserwand. Das Gefühl keine Luft zu bekommen war nun überwältigend. Cemdir sah mich mit schreckgeweiteten Augen an. Nun sah ich was er vermutlich auch in meinem Gesicht sehen konnte. Langsam ich erkennen, wie sich sein Gesicht blau verfärbte. Mir wurde schwindlig, weshalb ich nach Halt an der Fassade tastete. Einige Augenblicke später musste ich mich anlehnen und dann schließlich rutschte ich an der Hauswand runter. Ich bekam einfach keine Luft mehr! Mit offenen Mund schnappte ich nach Sauerstoff, füllte meine Lungen mit ihr und erstickte trotzdem langsam. Mein Gesichtsfeld engte sich immer weiter ein, das wahrgenommene Bild flirrte, meine Gedanken wurden konfuser und in mir verbreitete sich die Panik. Irgendwann packte mich irgendetwas grob an Unterarm und riss mich zurück. Es gab Blackouts, einige flüchtige Eindrücke zwischendurch.

*

Voller Entsetzen ringe ich nach Luft, fülle meine Lunge ganz tief. Immer noch steht mir der Schweiß auf der Stirn. Doch diesmal ist es aufgrund der mittlerweile herrschenden Temperatur. Dadurch das ich mich in den Poncho eingewickelt habe, staut sich die Körperwärme und bei den mittlerweile fast 20 Grad, habe ich das Gefühl zu ersticken. Schnell reiße ich den Poncho über den Kopf und die leichte Brise kühlt meinen von Schweiß bedeckten Körper. Langsam beruhige ich mich. Nach einigen Augenblicken konzentriere ich mich auf meine Umgebung. Ein leichtes Rascheln der Blätter in den Baumkronen von dem mittlerweile leichten Wind des Spätfrühlings. Insekten schwirren durch die Luft, sogar einige Vögel zwitschern in dem Wäldchen, in dem ich mich zurückgezogen habe. Langsam beruhige ich mich von den Auswirkungen des Traums und finde in das Jetzt. Ich erinnere mich an den Einsatz damals. Wir erfuhren später was vorgefallen war. In einem Handyumsetzer für 5G war eine Frequenz von 600GHz eingespeist worden, was die Sauerstoffatome so hoch schwingen ließ, dass die Lungenbläschen nicht mehr in der Lage wahren, den Sauerstoff aufzunehmen. Cemdir und ich waren damals nur durch die Geistesgegenwart unseres Unteroffiziers von unseren Kameraden gerettet worden. Die Anwohner in diesem Block aber, waren einfach innerhalb von wenigen Minuten umgefallen und erstickt.

Mein Magen knurrt. Um den Schlaf habe ich mich gekümmert, jetzt brauche ich Nahrung. Die Proteinriegel hängen mir zum Halse raus. Außerdem sehne ich mich nach etwas Warmen. Im Nuh ist der Esbitkocher aus dem EDC, dem every day carry geholt und etwas Wasser in dem Essgeschirr heiß gemacht. Einige lose Zutaten wie Reis, Instantbrühe, getrocknete Tomaten und ein wenig Öl, zusammen in meine Termoskanne gefüllt. Diese stecke ich in meinen Rucksack zwischen meine Wechselwäsche, um sie zusätzlich zu isolieren. Den Kocher und das Essgeschirr verstaue ich wieder in den unteren Bereich des Rucksacks, nachdem diese soweit abgekühlt sind, dass ich sie wieder anfassen kann. Den Poncho ziehe ich mir wieder über. Mir ist zwar noch warm, aber jetzt unvorsichtig werden, bedeutet unter Umständen ein hohes Risiko einzugehen. Schnell stopfe ich mir noch eine kleine Handvoll Studentenfutter in den Mund und überlege während ich kaute in welche Richtung ich zu gehen habe. Bis der Reis durch gegart ist, braucht es wohl noch 1,5 – 2h. In der Zeit schaffe ich, je nach Gelände 2 – 4 km, da ich mich nun vorsichtiger bewegen musste. Sehnsüchtig überlege ich, mir eine weitere Handvoll Studentenfutter zu erlauben, lasse es jedoch sein. Da meine Vorräte begrenzt sind und mir so einiges langsam ausgeht, beschließe ich, mich auf eine warme Mahlzeit gegen 9:00 Uhr zu freuen. Im Aufstehen greife ich den gepackten Rucksack und gehe einige Meter, als mich ein unangenehmes Geräusch alarmiert, zurück in meine Deckung zu gehen. Drohnen!

Ich schiebe den Rucksack nach hinten und setze mich vor ihn, um die warme Termoskanne mit dem Isogeflecht in dem Poncho abzuschirmen. Es muss ein ganzer Scharm sein, bei diesem Getöse. Wer immer die Militärdrohne gestern vom Himmel geholt hatte, hier kommt die Antwort! Sicherlich sind die Drohnen, kleine billigere Geräte, mit einer Tragkraft von vielleicht 500 – 1000g Nutzlast, mit unterschiedlichen Equipments ausgestattet. Ortende, mit IR, Ultraschall, hochauflösende Kameras und Ähnlichem. Natürlich welche mit Sprengstoffen, wie Granaten oder irgendetwas mit Aufschlagzünder. Andere mit Minigeschützen und Flammenwerfer, wahrscheinlich sogar Gas zum betäuben oder chemische Kampfstoffe. Den Geräuschen nach zu urteilen war der Schwarm ca. 30 bis 50 Einheiten groß. In Verbindung mit der Kampfdrohne von gestern, ließ das auf eine militärische Präsenz schließen, die keine Nachschubprobleme hat. Vielleicht die Amerikaner oder doch die Russen? Aber auch China ist denkbar. Nahöstlich halte ich für unwahrscheinlich. Dafür ist der Aufwand zu hoch, meiner Erfahrung nach, wird bei denen eher mit der `zuschlagen und verschwinden´ Taktik gearbeitet.

Meine augenblickliche Position liegt an deren äußeren Rand der Aufklärung, entschärft jedoch nicht die augenblickliche Situation. Vermutlich werden sie den Aufklärungsradius erweitern, sobald ihre Suche erfolglos ist. Für mich bedeutet das dann, dass es eng wird. Einerseits bin ich ganz froh nicht ohne Deckung, vielleicht sogar auf freier Fläche erwischt worden zu sein. Anderseits ist das kleine Wäldchen sehr schnell ein lohnendes Ziel, sollte die Umgebung nichts ergeben.

Dann ist der Schwarm vorüber. Das lästige, beunruhigende Summen, der Vergleich mit Mücken drängt sich auf, entfernt sich von meinem Versteck. Ich warte. Als der Ton verschwunden ist, verlasse ich die Deckung, schultere meinen Rucksack. Etwa 500 Meter zurück, bis ich den Waldrand erreiche. Den Rest bis zur freien Sicht robbe ich, nehme mein altes Fernglas zur Hand und suche die Punkte am Himmel. Als ich sie entdecke, bekomme ich eine Gänsehaut. Nahezu 50 Drohnen schweben regungslos am Himmel. Näher als mir lieb ist. Sollten sie plötzlich umkehren, hätte ich Schwierigkeiten den Unterschlupf rechtzeitig zu erreichen.

Beinahe 3 Minuten beobachte ich den Schwarm. Wieso passiert nichts? Die Akkus halten nicht ewig und entweder sie suchen weiter oder unternehmen etwas. Doch weitere 10 Minuten bleiben sie regungslos am Himmel. Plötzlich kippen die ersten Drohnen zur Seite und streben mit Höchstgeschwindigkeit zu Boden. Einige explodieren, andere zerschellen einfach. In schneller Folge leert sich der Himmel, bis die letzte Drohne aufschlägt. Dann ist der Spuk vorbei.

Irgendjemand da hinten benutzt einen Jammer! Dabei wird die Kommunikation mit dem Empfänger der Drohnen gestört und anschließend übernommen. Das ist Spitzentechnologie! Mittlerweile steigt meine Achtung vor den Gejagten ein ordentliches Stück. Da ist tatsächlich jemand, der genau weiß was, er macht.

*

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Kurzgeschichte Mystery

Kapitel 1 -Weißes Rauschen-

Drohne
© Dan Prescot

Den PMR-Empfänger oder auch „Jedermannfunk-Empfänger“ habe ich auf Radio-Empfang umgestellt. 108MHz, UKW. Das ist keine Frequenz, welche die offiziellen Propaganda Sender beanspruchen. Ein- bis zweimal im Monat sendet hier ein Piratensender echte Nachrichten mit niedriger Sendeleistung. Müsste ich schätzen, würde ich sagen etwa 15W. Das entspricht einer Reichweite von etwa 30-50 km, wenn von einem Berg oder einer Erhöhung aus gesendet wird. Es ist fast 22:00 Uhr. Heute wird wohl nichts mehr passieren. Dann knackt es und das Empfangsteil des Funksprechgerätes wechselt vom Radioempfang auf eine Funkfrequenz. Dem internationale Notrufkanal, 149,025 kHz im FM-Band.

Bandit! Attack! Music go!“

Das war´s mit dem ruhigen Abend. „Bandit“ bedeutet feindliches Flugzeug oder Flugobjekt, „Attack“ bedeutet genau das, Angriff. „Music go“ soll eine oder mehrere Ablenkungen ankündigen. Ich prüfe kurz mit welcher Leistung der Aufruf reinkam und schätze die Entfernung auf etwa 7-9 km. Meinen Kram einpackend, ziehe ich mich unter den Bundeswehr-Poncho zurück den ich als Plane abgespannt habe, neben einem umgestürzten Baumstamm. Der Poncho schirmt meine Körperstrahlung ab, wodurch ich schwerer zu orten bin. Das Display des PMR decke ich ab und stecke den Anschluss des Ohrhörer in das Gerät. Die Empfangsempfindlichkeit senke ich ab. Hintergrundrauschen…

Dann heißt es warten. Vermuten würde ich Flugzeuge, wahrscheinlich Staustrahltriebwerke, also einen Jet. Das bedeutet eigentlich keine Gefahr für mich, da Jets viel zu schnell sind, um sich an so kleinen Ziele wie einzelnen Personen auszulassen. Doch dieser Krieg ist anders. Ich habe schon Dinge gesehen, die es eigentlich nicht geben dürfte. Zuletzt in Bochum. Meine Gedanken schweifen ab, zurück in die Vergangenheit:

*

Bochum:

Hey Jess, linke Flanke!“

Unteroffizier Kutscher in der Hocke, den Kopf nach hinten, mir zugedreht, schaute mich an und wartete auf mein Einsatz. Es wurde ernst. Die Lippen zusammenpressend, nickte ich. Geduckt sprintete ich hinter der Häuserecke los, über die mit Unrat und Trümmer übersäte Straße, dicht hinter mir folgte Kai. Als ich die Häuserecke auf der gegenüberliegenden Seite erreichte, peitschten die ersten Schüsse auf und schlugen in der Häuserwand ein. Amateure! Die Schüsse schienen von einem Kleinkaliber abgefeuert zu werden. Wahrscheinlich keine Miliz, eher Bandenmitglieder. Die machten sich immer öfter in den Ruinen breit. Uffz Kutscher schickte zwei weitere Kameraden, rechts um das Haus. Kai und ich schlichen um die Häuserecke. Plötzlich war das entfernte Rattern eines Dieselmotors, vermutlich eines LKWs zu hören.

Bis jetzt hatte niemand von uns gefeuert. Trotzdem schoss der Feind unregelmäßig auf beide Häuserecken. Auch die Schüsse waren ungenau. Irgendetwas stimmte hier nicht. Niemand mit minimaler Kampferfahrung würde ohne genaues Ziel schießen. Das verriet nur den eigenen Standort. Mich beschlicht das Gefühl, das wir hier einem Köder aufsaßen. Die Drehzahl des Motorgeräusch stieg stark an.

Plötzlich gellten Schreie auf. Zunächst konnte ich den Ursprung nicht genau bestimmen. Dann wurde mir klar, dass sie von der anderen Seite des Häuserblocks kamen, dort wo Kai und ich gestartet waren.

Was zum …warte hier“

Kai spurtete zurück zur Häuserecke und bliebt abgrubt stehen, als wäre er gegen eine Wand geprallt. Er ließ sein Sturmgewehr fallen, riss die Arme an den Kopf, vor sein Gesicht und fing ebenfalls an zu schreien. Instinktiv schob ich mich näher an die Häuserwand, um dann in die Hocke zu gehen. Mein Hals war trocken und mir wurde heiß. Kai ging auf die Knie, sein Schreien wurde zu einem Wimmern, seine Arme sanken vom Gesicht an seine Seiten, hilflos. Unauffällig ließ ich mich ebenfalls auf die Knie fallen und dann auf den Bauch, das Gewehr vor mir, die Finger der rechten Hand am Abzug, den Kopf auf die Seite, zu Kai.

Seine Haut war feuerrot. Seine Augen waren milchig, trübe. Blasen bildeten sich auf den Händen und im Gesicht. Dann fiel er vornüber und war still. Alle waren still. Ich wagte nicht zu atmen. Minutenlang schaute ich reglos in die Richtung meines gefallenen Kameraden. Dann erstarb auch das Rattern des Diesels und es wurde still.

Nach einiger Zeit sah ich Bewegung hinter meinen gefallenen Kameraden. Einige Gestalten bewegten sich durch die Barrikaden, kamen näher an ihre Opfer heran. Ich wartete, mit mahlenden Zähnen und dem Geschmack von Eisen im Mund.

Die Scheiße funktioniert jedes Mal!“

Ja man, dass ist unser Viertel! So geht das nämlich!“

Ruhe! Verteilt euch. Chris, Marten, auf´s Dach. Ich will keine Überraschungen. Mia und Ash, filzt sie. Nehmt die Waffen, Munition und alles Essbare! Und nehmt dem Kleinen das Kleinkaliber weg.

Die Gestalten verschwanden in verschiedenen Richtungen. Nur der Anführer blieb einen Augenblick stehen, bevor er sich umdrehte und zu dem Gebäude links über die Straße blickte. Genauer zu der Garage an dem Gebäude. Viel Zeit würde mir nicht bleiben, bis alle auf ihren Positionen waren. Zugegeben hatte er seine Leute gut postiert. Möglichst leise richtete ich mich auf und brachte meine Waffe im Anschlag.

Los, rüber zu der Garage! Leise und schnell!“

In einigen Sekunden sind meine Leute in Stellung.“

Dann beeilst du dich besser, sonst bist du der nächste am Boden!“

Da er anstandslos zu der Garage ging, nahm ich an, dass hinter der Tür noch weitere Personen warteten. Vermutlich um die Waffe zu bedienen, die meine Kameraden töteten.

Wenn Du möchtest, dass deine Leute und du das überleben, öffnest du die Tür vorsichtig und rufst deine Leute zu dir!“

Mit diesem Satz zischte ich all meine Wut, Hass und Entschlossenheit in sein Ohr. Es wirkte!

Er schob das Tor vorsichtig hoch.

Elias, Finn, Sophia kommt her!“

Das war keine Bitte, das war ein Befehl. Auf das Äußerste gespannt, beobachtete ich, wie die Drei gerufenen hinter einer riesigen Apparatur mit Richtantenne hervorkamen und stehenblieben, als wären sie gegen eine Wand geprallt.

Wir bleiben alle ruhig und keiner tut etwas unüberlegtes! Die Knarre steht auf Automatik und das Magazin ist voll! Los die Hände hoch und Du,“ ich drücke die Mündung des Gewehrs in den Rücken des Anführers, „gehst zu deinen Leuten.“

Als er die Anordnung ausgeführt hatte, musterte ich die Straßenbande. Keiner von ihnen war über Achtzehn, ausgenommen der Anführer, den ich auf etwa Zwanzig schätzte.

Wann kommt der Rest deiner Leute wieder?“

Er zögert einen Moment, wägte seine Chancen ab.

Sie müssten fast durch sein, bis auf Chris und Marten.“

Meine ruhige Musterung bereitete ihm Unbehagen. Er wusste, eine falsche Handlung und sie wären alle erledigt.

Die beiden Wachen, die ich auf des Dach geschickt habe. Wie geht es jetzt weiter?“

Ihr habt meine Leute getötet. Der Rest von meinem Zug folgt uns. An deiner Stelle würde ich mir überlegen, wie du die Zwei von dem Dach runter bekommst.“

Kann ich jemanden schicken?“

Ich schüttel den Kopf.

Haben die Beiden eine Funke mitgenommen?“

Eins der jungen Mädchen nickte.

Ruf die Beiden hierher!“

Als das Mädchen zögerte herrschte er sie an:

Los!“

Hey Louis, fette Beute! Wir haben…“

Durch den Wortwechsel hatte ich die beiden Plünderer von draußen nicht kommen sehen. Während mein Kopf herumfährt, wusste ich bereits das es ein Fehler war. Aus den Augenwinkeln sah ich die Bewegung in der Gruppe. Ich ließ mich fallen. Das Handfunkgerät des jungen Mädchens quäkte auf:

Hey hier tut sich was! Da kommen etliche Soldaten, die…“

Der Rest ging in dem beginnenden Schusswechsel unter. Von draußen hörte ich das schwere MG unseres Zuges losrattern.

*

Meine Gedanken kehren in die Gegenwart zurück.

Ein leises, gleichmäßiges Geräusch, nicht mal ein Brummen, lässt mich den Himmel absuchen. Mit einem alten, kleinen Fernglas entdecke ich nach langem Suchen eine dunkle Silhouette am Himmel. Eine Drohne, militärisch, hohe Qualität. Amerikanisch, schätze ich. Muss aber nicht sein, da ich schon chinesische, sogar arabische in den Konfliktzonen gesichtet habe. Es ist eigentlich egal zu wem das Ding gehört. Da es so niedrig fliegt, ist sie hier um Ärger zu machen. Jetzt bin ich froh unter dem Poncho Schutz gesucht zu haben und überlege einen Moment den Poncho zu mir herabzuziehen. Dann dreht die Maschine ab und fliegt in die Richtung, aus der ich den Funkspruch vermute. Nach einigen Minuten sehe ich Lichtblitze hinter einem Hügel aufflammen. Sekunden später erreicht mich das Grollen der Explosionen. 7 Sekunden Verzögerung. Da lag ich mit meiner Entfernungseinschätzung gar nicht so schlecht. Dann steigt ein Lichtband Richtung Drohne und setzt den Himmel in Brand. Soviel zu dem ruhigen Abend. Schnell greife ich meine Sachen und verstaue sie im Rucksack. Die Bänder des Poncho löse ich von den Punkten wo ich ihn gespannt hatte und streife ihn mir über. Bis morgen muss ich einen möglichst großen Abstand zwischen dem Gefechtsplatz und mir gebracht haben. Irgendwer wird morgen vorbeischauen und herausfinden wollen, wer die teure Drohne vom Himmel gewischt hat.

*

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Kurzgeschichte Leben

„Angst“

Angst
© Dan Prescot

Zwietracht! Unrecht! Armut! Krankheit! Hunger! Krieg!

All diesen schlimmen Dingen liegt nur eine Ursache zugrunde.

Die mächtigste Waffe des Feindes gegen die Menschlichkeit, die Rechtschaffenheit, die Toleranz, die Gutmütigkeit, die Aufrichtigkeit und der Liebe:

Es ist die Angst.

Sie lähmt den Verstand, fördert Spaltung, erzeugt Neid, gebiert Hass und Gewalt.

Sie macht uns sogar zu Handlangern.

Wir sehen uns einem Gegner gegenüber, den die Zielstrebigkeit, Rücksichtslosigkeit und Geringschätzung scheinbar unübertroffen und unbesiegbar macht.

Wie bekämpfe ich die Furcht?

Gar nicht.

Die Angst ist niederträchtiger, hinterlistiger, gewaltvoller und grausamer als jede

andere Waffe.

Der einzige Weg ihrer Herr zu werden ist, ihr die Energie, die Nahrung zu nehmen.

Erinnere dich an die Tugenden, die dir deine Eltern mitgegeben haben:

Sei liebevoll.

Sei höflich, hilfsbereit, gerecht und achte jedes Lebewesen.

Sage „Nein“!

Keine Magie auf dieser Welt ist so mächtig wie dieses Wort.

Nein.

Die Welt taumelt auf den Abgrund zu.

Erneut.

Aber,

es gibt den Einen, der das alles aufhalten kann.

DU!